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Der JavaCompiler

Der JavaCompiler javac.exe befindet sich nach der Installation der JSE im Verzeichnis /bin .

Einrichten eines Konsolfensters

Zum Aufruf des Compilers kann man sich auf dem Desktop ein Konsolfenster einrichten, das auf ein Verzeichnis zeigt, in dem man seine Javaprogramme speichern will. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich so ein Konsolfenster zu beschaffen. Das Konsolfenster konfiguriert man zweckmäßigerweise so, daß die Höhe des Fensterpuffers auf einen großen Wert eingestellt wird (ruhig >= 1000), damit man auch alle Fehlermeldungen des Compilers lesen kann...


Compilieren von Programmen

Zum Compilieren muß dem Compiler der vollständige Name des Quellprogramms übergeben werden. Heißt die Quelldatei etwa UnserErstes.java, so sieht der Aufruf des Compilers aus unserem Konsolfenster wie folgt aus:

javac  UnserErstes.java

Man kann auch gleich mehrere Dateien compilieren, das sieht dann so aus:

javac  UnserErstes.java  EinZweites.java  Nocheins.java


Fehlermeldungen des Compilers

Hat das Programm syntaktische Fehler, so bricht der Compiler ab und gibt entsprechende Fehlermeldungen auf der Konsole aus. Das kann z.B. so aussehen:

UnserErstes.java:10: ')' expected
System.out.println("Hello Java";
                                                         ^


Hier wurde eine runde Klammer vergessen. Der Compiler sagt uns, in welcher Datei der Fehler ist (UnserErstes.java), in welcher Zeile des Quellcodes (10) und er zitiert zudem die komplette fehlerhafte Zeile und setzt eine Markierung an die Stelle, die er für falsch hält. Das sind recht präzise Angaben. Nicht immer trifft der Compiler die Stelle(n) genau. Er meldet zwar die Stelle, an der er etwas für falsch hält, der Fehler kann aber durchaus schon früher gemacht worden sein.


Der JavaInterpreter

Ist das Programm übersetzbar, beendet sich javac kommentarlos und erzeugt in dem von uns gewählten Verzeichnis eine Datei mit dem Namen UnserErstes.class. Die Datei enthält sogenannten ByteCode, sozusagen ein fast fertig compiliertes Programm. Dieser Bytecode wird nun vom Javainterpreter als Programm gestartet. Der Interpreter heißt java.exe und befindet sich ebenfalls im /bin-Verzeichnis. Der Programmaufruf sieht folgendermaßen aus.

java UnserErstes

Hier darf also die Endung ".class" nicht angegeben werden.


Compiler oder Interpreter werden nicht gefunden

Falls ein Aufruf von "javac.exe" oder "java.exe" aus unserem gewählten Verzeichnis mißlingt, so muß die Windowsumgebungsvariable "PATH" aktualisiert werden. Dazu geht man den folgenden Weg

Start -> Einstellungen -> Systemsteuerung -> System -> Erweitert -> Umgebungsvariablen

und ergänzt nach einem Semikolon den Pfad zu "javac.exe".


Der CLASSPATH

Wir haben nun dafür gesorgt, daß das Betriebssystem unseren Compiler von jedem beliebigen Verzeichnis aus findet. Da sich auch der Interpreter im selben Verzeichnis befindet, können wir nun auch den Interpreter aus jedem Verzeichnis aufrufen.

Solange wir alle Javadateien, die wir für ein Problem brauchen in einem Verzeichnis ablegen, finden Compiler und Interpreter diese Dateien auch. Verteilt man aber Dateien, die zusammen ein Programm bilden, auf mehrere Verzeichnisse, so "sieht" der Compiler Javaklassen nicht, die in einem anderen Verzeichnis liegen, als das von dem aus der Compiler aufgerufen wird. Genauso geht es dem Interpreter. In solchen Fällen braucht man eine eigene Umgebungsvariable um Compiler und Interpreter zu informieren. Diese Umgebungsvariable heißt CLASSPATH und wird parallel zur Umgebungsvariablen Path angelegt. Für den Anfang brauchen wir den CLASSPATH noch nicht.


Der Editor TextPad

Der direkte Aufruf von Compiler und Interpreter ist zwar ganz lehrreich, aber auch ziemlich lästig. Gottseidank gibt es Editoren, die einem diese Arbeit abnehmen. TextPad etwa ist so einer. Eine evaluation copy erhält man unter

http://www.textpad.com

Schon bei der Installation erkennt TextPad eine vorhandene Java-Umgebung und berücksichtigt diese. Unter

Konfiguration  ->  Einstellungen  ->   Extras

sollten sich die drei Einträge Java kompilieren , Java-Programm starten und Java-Applet starten finden. Unter

Konfiguration  ->  Einstellungen  ->   Dokumentenklasse  ->  Java

kann man unter anderem Schriftart und Tabulator nach persönlichem Geschmack einstellen. Bei richtig erkannter Java-Umgebung lassen sich Javaprogramme aus dem Editor heraus über die Tastenkombiantionen  Strg 1 , Strg 2  resp.  Strg 3   kompilieren und starten. Das Starten eines Javaprogramms erfolgt dabei über eine Batchdatei, die in das Verzeichnis der .class-datei wechselt und dann dem Interpreter den Namen der Bytecodedatei übergibt. Damit das funktioniert, muß der CLASSPATH gesetzt sein. Darüber hinaus werden die Fehlermeldungen des Compilers abgefangen und in einem eigenen Fenster angezeigt. Klickt man mit der Maus auf die erste Zeile der jeweiligen Fehlermeldung springt man direkt auf die entsprechende Zeile des Quelltextes.

Außerdem bietet der Editor SyntaxHighLighting für C/C++, Java, und HTML. Alle JavaKlassen, die TextPad kennt, zeigt er farbig an. Dazu gibt es im Installationsverzeichnis von TextPad eine Datei java.syn . Diese kann man auch um neue Standardjavaklassen oder um eigene Klassen ergänzen. Man öffnet einfach die Datei java.syn mit dem Editor und trägt unter [Keywords 2] die neuen Klassennamen ein.

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