Dieses Tutorial ist entstanden aus Schulungen, die der Autor seit 1997 für verschiedene Firmen und
Organisationen gehalten hat und noch hält. Es beginnt mit den Grundlagen der Programmiersprache Java,
die ja zu einem großen Teil aus den Sprachen C und C++ übernommen worden sind. Im Gegensatz zu
C++, das eine Obermenge von C ist und demzufolge die Sprache C enthält, ist Java eine Sprache, die
auf C/C++ basiert, aber nicht alle Features übernimmt. So gibt es in Java etwa keine Mehrfachvererbung
und auch kein Überladen von Operatoren (operator-overloading). Statt dessen wurde der neue Begriff
Interface entwickelt und die Möglichkeit Operatoren zu überladen wurde ganz abgeschafft. Hier
muß sich der Entwickler mit dem Codieren entsprechender Methoden behelfen. Dies ist aber kein
grundsätzlicher Nachteil. Der augenfälligste Unterschied für einen C/C++-Programmierer
dürfte sein, daß er keine Macht mehr über die Zeiger hat. Passionierte C-Programmierer
werden dies für einen Nachteil halten, ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist allerdings,
daß Java-Programme weniger fehleranfällig sind, da nicht initialisierte oder falsch gesetzte
Zeiger eine der Hauptursachen für Programmabstürze sind. Das heißt auf der anderen Seite
nicht, daß Zeiger ( bzw. Pointer, bzw. Referenzen) in Java keine Rolle spielen, vielmehr sind sie
für das Verständnis von Arrays und (anderen) Objekten auch in Java äußerst
nützlich.
Mit der Klassenbibliothek JFC (Java Foundation Classes) steht dem Programmierer eine umfangreiche und gut
dokumentierte Bibliothek zur Verfügung. Man kann diese Bibliothek als plattformunabhängige
Weiterentwicklung der berühmten MFC (Microsoft Foundation Classes) auffassen, die das
verhältnismäßig einfache Programmieren von graphischen Oberflächen unter
Windows-Umgebungen ermöglicht. Seit der Version 1.2 von Java steht mit den Swing-Klassen eine
Erweiterung der Klassenbibliothek JFC zur Verfügung, mit der auch komplexe Oberflächen mit
einem eigenen "look and feel" geschaffen werden können.
Diese Einführung beginnt jedoch zunächst mit den Grundlagen der Programmiersprache Java,
die am schnellsten auf einer nichtgraphischen Oberfläche erarbeitet werden können. Für ein
solides Erlernen der Programmiersprache Java hat sich der oben skizzierte Aufbau bewährt.
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